Podiumsdiskussion online: Rassistische Polizeigewalt – Kritik und Widerstand

Für alle, die bei der Podiumsdiskussion von Death in Custody am 15.03 nicht dabei sein konnten, gibt es jetzt eine Videoaufzeichung. Ihr findet sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=FJ9CHkhbfiQ

„Rassistische Polizeigewalt: Kurz- und langfristige Handlungsmöglichkeiten. Für solidarische Auswege!“ Seit dem letzten Jahr erleben wir global eine Welle des antirassistischen Protests. Nach dem Mord an dem Schwarzen Amerikaner George Floyd brach auch in Deutschland unter dem Label Black Lives Matter eine Diskussion über rassistische Polizeigewalt los. Doch wie sieht das Problem hier genau aus? Mit welchen anderen Problemen wie Flucht und politische Repression ist rassistische Polizeigewalt verbunden? Und was sind nachhaltige Alternativen zum System von Polizei und Gefängnis? Über diese Perspektiven diskutieren wir mit Vertreter:innen der Recherche AG von Death in Custody, der Halim Dener Kampagne und Migrantifa Berlin“

Weitere Informationen zur Death in Custody Kampagne: https://deathincustody.noblogs.org/​ Dokumentation von Todesfällen in Gewahrsam: https://doku.deathincustody.info/

Gefangene bedanken sich – seid wütend und laut für sie!

Folgende Audio-Nachricht haben wir von Gefangenen aus Moabit zugesendet bekommen – sie zeigt, dass es Gefangene mitbekommen, wenn an sie gedacht wird und sich draußen Leute für sie einsetzen.

hier gehts zur Audiodatei und der Originalseite: https://criminalsforfreedom.noblogs.org/2021/03/gefangene-bedanken-sich-seit-wuetend-und-laut-fuer-sie/

Deswegen wollen wir diese Danksagung mit einem Aufruf verbinden. Seit der Pandemie schlagen autoritäre Maßnahmen um sich, wie wir es lange nicht mehr erlebt haben – vor allem auch die Gefangenen spüren diese. Unsere Kämpfe mit ihren zu verbinden ist deswegen unerlässlich.

Wir rufen an dieser Stelle deswegen noch einmal dazu auf, am 07.03.21 nach Chemnitz zu fahren, um uns solidarisch mit den gefangenen Frauen* zu zeigen, gleichzeitig aber auch über die Grenzen hinaus Gefangene zu unterstützen. Dimitiris Koufondinas befindet sich seit dem 08.01.21 im Hunger- und seit dem 22.02.21 zusätzlich im Durststreik. Sofern die griechische Regierung seinen Forderungen nicht nachkommt, wird er in den nächsten Stunden sterben – internationale Solidarität ist also unabdingbar! Gleichzeitig ist Mumia Abu-Jamal an Corona erkrankt und, wie wir bereits wissen, die medizinische Versorgung in Knästen, allen voran in den USA, nicht vorhanden. Seine Freilassung wie die von allen anderen Gefangenen ist vor allem in Pandemie Zeiten ebenfalls unabdingbarer geworden, als sie es eh schon immer war.

Geht für Koufontinas am Tag X und am 06. März auf die Straßen und werdet auch unabhängig von diesen Tagen aktiv! Setzt euch für Mumia und alle weiteren Gefangenen weltweit ein – Corona kann vor allem für Gefangene aufgrund der nicht vorhandenen medizinischen Versorgung und der menschenverachtenden Haftbedingungen tödlich enden – zu viele sind schon gestorben, lasst nicht noch weitere Morde zu!

Wir beobachten schon zu lange, wie Staaten seit der Pandemie mit faschistischen und autoritären Maßnahmen um sich schlagen – welche vor allem auch Gefangene betreffen. Die offensichtlich von der griechischen Regierung gewollte Ermordung von Koufontinas, die Corona-Ausbrüche in den Knästen weltweit, die Ignoranz der US-Regierung gegenüber (der Gesundheit von) Mumia Abu-Jamal oder auch die Ermordnung von dem Gefangenen Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit – um hier nur einige Beispiele zu nennen – sind keine sich zufällig aneinandereihenden Ereignisse. Sie sind das Resultat der aktuellen Entwicklung, bei dir wir nicht stillschweigend zuschauen dürfen. Lasst uns dafür sorgen, dass wir Danksagungen wie die oben aus Moabit öfter hören können – weil wir uns weltweit für Gefangene, ihre Belange, ihr Leben und ihre Freiheit einsetzen!

Anmerkung: der Gefangene Kay bedankt sich in der Audio Aufzeichnung über die Veröffentlichung der Repression gegen ihn. Was er damit meint, könnt ihr hier nachlesen.

Kay kämpft weiterhin hinter Gittern und lässt sich nicht einschüchtern, muss deswegen aber auch immer wieder viel Repression einstecken. Zeigt euch auch mit ihm solidarisch! Wenn ihr ihm Grüße zukommen lassen wollt, schreibt an:

Kay Schedel, Alt-Moabit 12A, 10559 Berlin.

Wie werden wir weitere Morde durch die Polizei verhindern?

Dieser Text wurde auf der Seite von crimethInc gefunden. Dort gibt es auch Übersetzungen in weitere Sprachen und andere Artikel zum weiterlesen.

Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Die Morde an George Floyd – und Breonna Taylor, Tony McDade und den anderen Schwarzen, deren Leben in diesem Monat durch die Polizei beendet wurden – sind nur die jüngsten in einer historischen Reihe von Tragödien. Doch im Kontext mit der COVID-19-Pandemie, in der der Staat Schwarze Gemeinden offen als Überschussbevölkerung behandelt und sie dem Virus ungeschützt ausliefert, überschritt die Arroganz und Sinnlosigkeit des von Officer Derek Chauvin verübten Mordes eine Grenze. Unterstützt von Hunderttausenden in den USA (und darüber hinaus) haben die Menschen in Minneapolis deutlich gemacht, dass diese unerträgliche Situation ein Ende haben muss, koste es, was es wolle.

Seit dem Aufstand in Ferguson 2014 haben rassistische Morde durch die Polizei in den Vereinigten Staaten große Aufmerksamkeit erregt. Reformer*innen aller Couleur haben in der Hoffnung, die Gewalt einzudämmen, neue Richtlinien eingeführt. Doch laut der Police Shootings Database tötete die Polizei in den USA im vergangenen Jahr mehr Menschen als im Jahr 2015. Wenn die Morde durch die Polizei trotz der breiten öffentlichen Aufmerksamkeit und der Reformbemühungen weitergehen oder sogar zunehmen, müssen wir unsere Strategie überdenken.

Wie können wir den rassistischen Morden durch die Polizei ein für allemal ein Ende setzen?

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KNALLFAKTOR – gegen jede Form der Einsperrung “CoronaAusgabe2”

Editorial: Ob im Gefängnis, im Lager, an der Grenze, in der Klinik, auf dem Amt, auf der Arbeit oder in unseren alltäglichen Leben außerhalb der Gefängnismauern. Wir werden eingesperrt, versteckt und voneinander getrennt. Wir werden bestraft, diszipliniert und erniedrigt. Wir werden verwertet, ausgebeutet und ausgestoßen. Fremdbestimmt &unterdrückt. Das wollen wir nicht akzeptieren. Auf diesen Seiten wollen wir uns über die Mauern hinweg mit Humor & Scharfsinn über unsere Gefangenschaft austauschen. Wir wollen über das Gefängnis diskutieren, ohne dabei über anderen Formen der Einsperrung zu schweigen. Wir wollen Ereignisse die uns bewegen frei kommentieren. Licht in dunkle Ecken bringen. Wir wollen uns fern von jeder Institution unterstützen, um uns damit zu ermutigen und unserer Leben zu ermächtigen. Wir wollen einen Ausbruch aus der Monotonie wagen, uns das Feuer in den Köpfen entfachen, dass sie uns tagtäglich ersticken wollen. Wir wollen über unseren Tellerrand hinausschauen, zusammen ausprobieren und selbstbestimmte Kampfmöglichkeiten finden, die diese herrschaftsdurchzogenen Welt auf den Kopf stellen können. Wir wollen den Verhältnissen die uns Einsperren den Kampf ansagen. Lassen wir es knallen! Für eine Welt, frei von allen Formen der Herrschaft.

Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe & Freilassung aller politischen Gefangenen

Auf dem Weg in die herrschaftsfreie, knastlose Gesellschaft müssen viele Mittel und Herangehensweisen erprobt werden. Als abc wollen wir keine Forderungen stellen oder uns auf staatliche Gnade verlassen. Wir wollen Alternativen selbst aufbauen. Unser Bestreben gilt nicht der Freilassung einzelner Gruppen, sondern der Abschaffung von Gefangenschaft. Dabei freuen wir uns zu sehen, wenn andere Gruppen auf ihre Art und Weise Gefangene unterstützen und für Entknastung kämpfen. Hier zwei aktuelle Beispiele:

Das Transratgeberkollektiv (deren Buch wir hier vorstellen) hat eine Petition zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe und für eine Amnestie für die von Ersatzfreiheitsstrafen betroffenen Gefangenen online gestellt:

Vorläufig sind die Ersatzfreiheitsstrafen wegen COVID 19 ausgesetzt. Die Bundesländer handhaben das aber sehr unterschiedlich. Das ist ein guter Zeitpunkt um die Ersatzfreiheitsstrafen einmal mehr in Frage zu stellen und ihre Abschaffung zu fordern!

Unterschreiben könnt ihr hier.


Verschiedene Frauenorganisationen haben in internationaler Zusammenarbeit eine Kampagne ins Leben gerufen für die Freilassung aller politischen Gefangenen und gegen den gefängnisindustriellen Komplex.

Die Vorkehrungen, die als Reaktion auf das Coronavirus in verschiedenen Ländern getroffen wurden, haben zur Freilassung von einigen wenigen Gefangenen geführt. Es gibt offensichtlich eine bewusste Politik gegenüber politischen Gefangenen, die als Feinde antidemokratischer Regime angesehen werden. Sie werden beim Umgang mit dem Virus unter Gefängnisbedingungen im Stich gelassen. Diese Ungerechtigkeit macht deutlich, warum wir in einer Gesellschaft ohne Strafjustiz und ohne Gefängnisse leben wollen.

Mehr Infos zur Kampagne gibts hier.

Auftaktsendung von “Zwischen Gitterstäben”

Gestern abend wurde die erste Sendung eines neuen Anti-Knast Radios gesendet!
Die ganze Sendung und den Ankündigungstext gibt es auf: https://zwischengitterstaeben.noblogs.org/

Innerhalb der Sendung gibt es vom abc Wien einen aktuellen Bericht über den Gefangenen Andreas Krebs. Über ihn und seine Frau Jutta haben wir bereits vor einigen Tagen diesen Text hier veröffentlicht: https://www.abc-berlin.net/krank-im-knast-eine-doppelte-strafe

Hier außerdem der ankündigungstext von “zwischen gitterstäben”

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25 Jahre Flucht

Ein Text zum 25. Jahrestag der Gesuchten im k.o.m.i.t.e.e Verfahren

Seit mittlerweile einem Viertel Jahrhundert verfolgt die deutsche Justiz Bernd Heidbreder, Peter Krauth und mich wegen einem Sprengstoffanschlag auf die Baustelle des Abschiebegefängnisses Grünau am 11. April 1995. Ein Anschlag, der nie ausgeführt wurde. Mit abenteuerlichen juristischen Konstruktionen hat die Bundesanwaltschaft (BAW) dafür gesorgt, dass sie weiter gegen uns fahnden kann, obwohl die ursprünglichen Vorwürfe, nämlich ein Gebäude der Bundeswehr zerstört und eine „terroristische Vereinigung“ betrieben zu haben, längst verjährt sind. Als Grund der Strafverfolgung muss jetzt die angebliche „Verabredung zu einer Straftat“ herhalten, deren Verjährung absurderweise länger hinausgezögert werden kann als die Straftat selbst. Proteste bis vor den höchsten juristischen Instanzen waren zwecklos. Die BAW darf uns weiter belangen und sorgt mit Neuauflagen der Roten Ausschreibung von Interpol dafür, dass wir selbst in unserem fragilen venezolanischen Exil nicht in Ruhe gelassen werden, was unlängst zur monatelangen Festsetzung von Peter unter inhumanen Bedingungen geführt hat.

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Online-Workshops zu Knastkritik & Transformativer Gerechtigkeit

Ausschnitt aus einem Artikel des ignite! Workshopkollektivs auf Indymedia. Den vollständigen Artikel mit weiteren Infos findet ihr hier: https://de.indymedia.org/node/78023

Wir möchten Workshops, Austausch und Diskussionen auch in Zeiten, in denen wir nicht an einem Ort sein können, aufrechterhalten. Am 23. April, 19 21 Uhr, bieten wir daher unseren Workshop “Einsperren, verwalten, abschrecken – die Funktion der Knäste und Utopien jenseits davon” online über Mumble, eine Open Source Plattform für gemeinsame verschlüsselte Chats und Telefonate, an. Trefft euch trotzdem gerne mit euren Mitbewohner*innen oder Freund*innen vor dem Laptop, wenn ihr den Workshop zusammen machen möchtet. Es ist sinnvoll, sich Mumble vorher schon herunterzuladen (https://www.systemli.org/service/mumble.html). Wo genau auf Mumble ihr uns findet, veröffentlichen wir an dem Tag auf unserem Blog ignite.blackblogs.org.

Am 24. April bieten wir unseren Workshop zu Transformativer Gerechtigkeit,”Gerechtigkeit jenseits von Justiz, Polizei und Gefängnis” als DIY-Online-Workshop mit anschließendem Gesprächsraum an. Auf unserem Blog ignite.blackblogs.org stehen dann das Workshopprogramm, Audios, Texte und Aufgaben zur Verfügung, die im Rahmen von ca. 3 Stunden erarbeitet werden können. Von 12-15 Uhr können währenddessen über ein Pad Verständnisfragen gestellt werden. Anschließend laden wir Euch ab 15 Uhr zum Gespräch über Mumble ein. Bitte ladet Euch Mumble vorher schon herunter. Die Zugänge zu allen Plattformen findet ihr kurz vorher auf dem Blog.

Weitere Infos zum ignite! Workshopkollektiv auf ignite.blackblogs.org

The Fenix 2 trial: the sixth hearing

On monday the 9th of March at 8:30 a.m. there will take place the next hearing of Fenix 2 at the court in Most. This time, there will be present witnesses and the experts who elaborated their opinions on this topics:

Just for reminding, the trial is against four anarchists and one environmentalist and they face to 3-10 years of prison. Show support to the accused ones by being present at the court or by any other solidarity action.

gefunden auf: https://antifenix.noblogs.org/