Marco Camenisch: Erklärung zum Hunger- und Arbeitsstreik

Marco CamenischDer in der Schweiz inhaftierte anarchistische Gefangene Marco Camenisch befindet sich zur Zeit im Hungerstreik und Arbeitsstreik. Hier seine Erklärung sowie solidarische Erklärungen von draussen.

Marco Camenisch: Erklärung zum Hunger- und Arbeitsstreik

Hungerstreik 30.12.’13 bis mind. 26.01.’14 und Arbeitsstreik vom 6.01.’14 bis mind. 26.01.’14

Ist mein solidarischer Beitrag am weltweiten Widerstand und Kampf zur totalen Befreiung inner- und ausserhalb der Mauern, gegen Repression, Klassenjustiz, Knast, Folter, Isolation, Sexismus, Rassismus, Xenophobie, gegen den imperialistischen Krieg, gegen die Vernichtung des Lebens auf dem Planeten. Eine Vernichtung, die sich seit dem Aussterben der Dinosaurier (Meteoriteneinschlag?) jener erdgeschichtlichen Katastrophe noch nie so angenähert hat (z.B. Artensterben). Die heute jedoch durch die patriarchalische technoindustrielle Zivilisation der global mörderischen und terroristischen Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung durch das Kapital und seine Staaten vorangetrieben und vollbracht wird.

Es ist mein Beitrag zur gemeinsamen revolutionären Solidarität jenseits der Tendenzen, für die Freiheit aller revolutionären Gefangenen und aller Gefangenen weltweit. Es ist ein solidarischer Gruss an alle, die für totale Befreiung kämpfen.

Es ist Beitrag und Aufruf zum Kampf gegen das MörderInnentreff der Herrschenden und Lakaien des WEF in DAVOS (21.01 – 24.01’14) wo sie sich in Luxus schwelgend treffen um ihre inneren Gegensätze, die imperialistische Aufteilung der Welt, den imperialistischen Krieg gegen innen und aussen ihrer Länder zur Nachhaltigkeit und zum Wachstum der kapitalistischen Plünderung der Gesellschaften, Völker, „Ressourcen“ und des gesamten Planeten wirtschaftlich, politisch und militärisch auch in Davos effektiver weiterzuverhandeln.

Es ist mein Beitrag und Gruss ans diesjährige Symposium vom 24. bis 26.01.’14 der GenossInnen aus dem türkischen Staat, gegen Imperialismus, Repression, Folter, Isolation F-Typ, mit ihrem reichhaltigen Programm und Grup Yorum Konzert.

Die länger als vorgesehene Dauer und dazu Arbeitsstreik dieser Mobilisierung ist aus folgendem Anlass, den ich als „Nebenanlass“ mit doch besserem Infobedarf umgehend als Teil aber ausserhalb dieser Erklärung nachreichen werde:
Als allgemein missbräuchlich Schikane und Erniedrigung aber auch politische Provokation wurde am 30.12.13 wegen „Verdacht auf Cannabiskonsum“ eine Urinprobe verordnet, was ich, prinzipiell verweigere. So bekam ich vom 30.12.13 bis 04/01/’14 Arrest, und da bei Verweigerung der Test automatisch als positiv bewertet wird, wurde mir im Zuge dieser geballten Ladung an Rechtsbrüchen und -verletzungen auch der PC umgehend entzogen (für 6 Monate). Alles „gemäss Hausordnung“, die die PCs als „Unterhaltungselektronik“ bezeichnet. Die jedoch für viele Gefangene und erst recht für mich in Wirklichkeit grundlegendes Speicher- und Arbeitsgerät für „alles“ sind, und für mich meiner gesamten persönlichen und politischen Beziehungs- und Beitragsarbeit. Was bei plötzlichem PC-Klau natürlich ein enormer Aufwand und Verlust zur Neuorganisierung und Umstellung praktisch von Null auf bedeutet, für den Gefangenen und seine Beziehungen.

Solidarität und Liebe für Andi! Für Gabriel, Monica und Francisco!

Solidarität und Liebe den Gefangenen der VZF in Griechenland, Nicola und Alfredo und allen in Italien und in allen Knästen der Welt!

Solidarität und Liebe den KämpferInnen im „Phönix Projekt“, „Green Nemesis“, allen FAI/FRI – Zellen und allen Kämpfenden Zellen und Individuen, Gruppen und Völkern weltweit!

Für die totale Befreiung!

marco camenisch
Lenzburg, CH
6.1.2014


Solidaritätserklärung mit Marco von der Rote Hilfe Schweiz

Seit dem 30.12.13 und bis mindestens 26.1.14 befindet sich der anarchistische Langzeitgefangene Marco Camenisch im Hunger- und Arbeitsstreik. Dies ist seine Antwort auf die Knastleitung von Lenzburg, welche ihn wegen einer verweigerten Urinprobe in den “Arrest” gesteckt und ihm für ein halbes Jahr den PC entzogen hat.

Der Entzug des PCs ist ein perfider Versuch, ihn an seiner politischen Tätigkeit zu hindern. Marco beteiligt sich seit Jahren aus dem Knast heraus an revolutionären Kampagnen und Initiativen, der PC ist “grundlegendes Speicher- und Arbeitsgerät für alles”.

Weiter ist der Hungerstreik unter anderem ein Beitrag “zur gemeinsamen revolutionären Solidarität jenseits der Tendenzen, für die Freiheit aller revolutionären Gefangenen und aller Gefangenen weltweit. Es ist ein solidarischer Gruss an alle, die für totale Befreiung kämpfen.” und “Beitrag und Aufruf zum Kampf gegen das MörderInnentreff der Herrschenden und Lakaien des WEF in DAVOS (21.01 – 24.01.’14)”.

Schreibt Marco und zeigt ihm, dass er in seinem ungebrochenen und langjährigen Kampf nicht alleine ist: Marco Camenisch, PF 75, CH-5600 Lenzburg. Die Telefonnummer des Knastes ist 0041 62 888 77 66, ihre Faxnummer 0041 62 888 77 67. Solidarität muss praktisch sein – jetzt erst recht.

Solidarität mit Marco
Freiheit für alle politischen Gefangenen
Spiess umdrehen – dem Kapitalismus den Prozess machen

Rote Hilfe Schweiz
7.1.2014
rotehilfe@aufbau.org


Solidarität mit Marco Camenisch von der Rote Hilfe Dresden

Marco Camenisch ist seit dem 30. Dezember 2013 bis zum 26. Januar 2014 im Hungerstreik und Arbeitsstreik. Nachdem er zunächst wegen einer verweigerten Urinprobe vom 30.12.13 bis 4.1.14 in den Arrest genommen wurde, kam der Knastleitung in den Sinn, ihm seinen PC für ein halbes Jahr zu nehmen. Natürlich wollen sie ihn damit an sehr empfindlicher Stelle treffen, da es für Marco ein wichtiges Arbeitsmittel ist. Sie rächen sich. sie rächen sich, weil sie ihn nicht beugen können. Einmal mehr zeigt sich wieder deutlich wozu das Knastsystem dient. Menschen sollen gedemütigt und fertig gemacht werden.

Unsere Solidarität unser Respekt gilt Marco. Unsere Wut jeder Gesellschaft die Knäste braucht!

Freiheit für Marco!

Rote Hilfe Dresden
Dresden, d. 08.01.2014


Solidarität mit Marco! von Revolutionärer Aufbau Schweiz

Marco, grün-anarchistischer Militanter, ist seit dem 30.12.13 und bis mindestens 26.1.14 im Gefängnis Lenzburg im Hungerstreik. Zudem verweigert er vom 6.1.14 und bis mindestens 26.1.14 die Knastarbeit. Wir solidarisieren uns mit ihm, der seit mehr als 20 Jahren in italienischen und schweizer Knästen einsitzt und seine ungebrochene revolutionäre Identität verteidigt.

Wir solidarisieren uns mit ihm, der in seinen Jahren im Knast immer wieder praktisch darauf hingearbeitet hat, dass es eine tendenzübergreifende revolutionäre Position gibt, welche sich im Bruch zu Staat und Kapital verhält. Beispiele dafür sind seine unermüdliche Übersetzungsarbeiten oder Initiativen wie der jetzige Streik, bei denen er sich auf die gemeinsame revolutionäre Solidarität bezieht und die auch Beiträge im Kampf gegen Anlässe wie das WEF in Davos sind.

Wir solidarisieren uns mit ihm, dem seit Jahren jedes mögliche Schrittchen in Richtung Freiheit vom kantonalen Amt für Justizvollzug (unter Führung von Frank Urbaniok) aus offen deklarierten politischen Gründen nicht gewährt wird. In der Bekämpfung revolutionärer Gefangener zeigt sich die Fratze der Klassenjustiz der Schweiz: Da er ein ungebrochener Anarchist ist, sein Beziehungsnetz politisch ist und seine Analyse der Gesellschaft von der Perspektivlosigkeit des Kapitalismus ausgeht, sei er psychiatrisch zu behandeln. Ein “Angebot”, das ausgeschlagen werden muss.

Dass die Knastleitung von Lenzburg ihn nach der Verweigerung der Abgabe einer Urinprobe in den Arrest setzt und seinen PC für ein halbes Jahr beschlagnahmt, ist ein weiterer Tropfen im Fass der politischen Provokationen.

Freiheit für alle politischen Gefangenen

Für den Kommunismus

Revolutionärer Aufbau Schweiz
9.1.2014
info@aufbau.org

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