Abschlußerklärung zum Tod von Patriq aus Mainz im Wendland

Für einige von uns war Patriq ein guter Freund und Genosse, mit dem viel diskutiert, gestritten und gelacht wurde. Sein Tod hat uns getroffen, deswegen übernehmen wir diesen Text.

Abschlußerklärung zum Tod von Patriq aus Mainz im Wendland

PatriqUnser Genosse Patriq ist am 10. November im Wendland ertrunken.
Nach Freigabe des Obduktionsberichts und gründlicher eigener Recherchen ist das klar geworden, warum wir wohl im Dunkeln bleiben.
Die von der Polizei und vielen Medien ungeprüft übernommen Meldung, dies wäre unter dem Einfluss von Drogen geschehen, ist schlicht weg falsch und diffamierend, es wurde lediglich ein Langzeitnachweis über Cannabisabbauprodukte erbracht.
Patriq war ein organisierter und engagierter Aktivist der außerparlamentarischen Linken. Er war stets vor Ort aber auch überregional in die politischen Kämpfe involviert, ob gegen Nazis, Krieg, Kohlekraftwerk, Sozialabbau, im Waldcamp gegen den Flughafenausbau oder auch im Wendland, zuletzt als Aktivist bei ‘Castor Schottern’.
Sein Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse war entschieden, ohne wenn und aber. Es stellte für ihn kein Problem dar mit Provisorien und Unzulänglichkeiten umzugehen, solange die Prozesse lebendig und in Bewegung blieben. Nicht umgehen wollte er mit hierarchischen Strukturen und Ungerechtigkeit.
Aus diesem Grund verweigerte sich Patriq konsequent staatlichen und kapitalistischen Verwertungszwängen, bereit dafür auch Nachteile in Kauf zu nehmen. Es war ihm wichtig, selbtbestimmt zu leben und zu kämpfen. Kritisch hinterfragte er daher immer wieder unsere und seine politische Arbeit.
Fotos, Bilder, Musik, Radiosendungen, Fernsehsendungen im Offenen Kanal und einiges mehr zeigen seine Kreativität und Experimentierfreude, beständig auf der Suche nach neuen Wegen in den verschiedensten Bereichen.
Seinen Freund_innen und Genoss_innen begegnete er hilfsbereit, einfühlsam und großzügig. Vor allem aber war er offen und absolut aufrichtig.
Wir haben diskutiert, gestritten, gelacht, gefeiert und uns vor allem gemeinsam gekämpft.
Wir vermissen Patriq sehr.

Das Kollektiv von Freund_innen, Genoss_innen und Familienangehörigen, welche die Beisetzung und Trauerfeier selbstbestimmt organisiert hat.