Kommt zum FREE MUMIA Block am 1. Mai 2009

Kottbusser Tor, 18 Uhr, Berlin-Kreuzberg

Seit über 27 Jahren sitzt Mumia Abu-Jamal als politischer Gefangener in den USA im Todestrakt.
Sein Prozess und sein Urteil 1982 waren ein Muster an Rassismus und Klassenjustiz – der vorsitzende Richter verweigerte ihm das Geld für die Verteidigung und nannte ihn einen Nigger, der Staatsanwalt wählte sich eine Jury, die fast nur aus konservativen Weißen bestand und zeichnete ihnen dann vom Angeklagten das Bild eines eiskalten, linksradikalen Killers. Schuldig, Todesurteil.

Die lebensvernichtenden Haftbedingungen im Todestrakt haben Mumia seitdem weder gebrochen noch zum Schweigen gebracht. Trotz 22 stündigem Einzeleinschluss auf 6qm ohne Tageslicht, trotzkompletter Kontaktsperre, trotz Post- und Literaturzensur, schreibt Mumia seine messerscharfen wöchentliche Analysen der bestehenden Verhältnisse und verleiht in seinen Büchern all denen eine Stimme, die in den USA zu den Entrechteten gehören, – inzwischen über einem Drittel der Gesellschaft.

“Ich schreibe, um zu leben”, nannte er schon 1995 sein zweites Buch.

Anfang April 2009 zeigte das höchste Gericht der USA erneut, was in den USA bei vielen bereits als “Mumia-Ausnahme” bekannt ist: jedes geltende Recht wird umgedeutet oder einfach ignoriert, wenn es der Absicht der Justiz im Weg ist, Mumia dafür zu bestrafen, dass er nicht klein beigibt.

Sein Antrag auf ein neues Verfahren wurde am 3. April 2009 beraten. Nur 3 Tage später stand die Antwort auf der Webseite des Supreme Court. Ganze zwei Worte: Antrag abgelehnt.
Sobald diese Entscheidung rechtskräftig ist, gibt es für Mumia keine Chance mehr, jemals auf juristischen Weg freizukommen.

Zum ersten Mal seit 2001 droht ihm nun die erneute Gefahr einer Hinrichtung – das hat die
Staatsanwaltschaft beantragt. Das Gericht zieht die Ermordung von Mumia ernsthaft in Betracht.

Wir wissen um den Rassismus in der US-Justiz, wo Arme und Schwarze so gut wie keine Möglichkeit der Verteidigung besitzen.
Wir wissen um den Industriellen Gefängniskomplex, der es ermöglicht, über 2,3 Millionen Menschen mit extrem langen Strafen in Zwangsarbeit auszubeuten.
Kein anderer Staat der Welt sperrt so viele Menschen ein !

Weil wir das wissen, und weil wir ähnliches auch hier beobachten können, gilt unsere Solidarität all denen, die in den USA Widerstand dagegen leisten:

Den Aktivist_innen aus den FREE MUMIA Gruppen in New York, Philadelphia, Pittsburgh, New Mexico, San Francisco, Oakland oder auch im benachbarten Mexico und Kanada – den Gruppen wie die Campaign Against The Death Penalty, Human Rights Watch und andere Menschenrechts- und Gefangenenorganisationen sowie allen, die sich für eine Gesellschaft ohne Rassismus und Ausbeutung einsetzen.

Wir rufen euch alle auf:
Geht am 1. Mai auf der Straße!
Kommt zum FREE MUMIA-Block!
Zeigt den politisch Verantwortlichen, dass wir Mumia und seinen langen Kampf um Freiheit gegen Rassismus und staatliche Repression nicht vergessen haben.
Last uns gemeinsam mit vielen anderen der US-Justiz und dem Establishment klarmachen, dass sie Mumia nicht umbringen können!
Bereitet euch auf einen möglichen Hinrichtungsbefehl vor! Sollte sie es wagen, einen solchen zu veröffentlichen, wird in der Berliner US-Botschaft kein “business as usual” mehr möglich sein.

Kein Staat hat das Recht, Gefangene zu ermorden.
Kommt zum FREE MUMIA Block am 1. Mai 2009
Abschaffung der Todesstrafe – weltweit!
FREE MUMIA!

Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
im HdD
Greifswalderstr.4
10405 Berlin
www.mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm
free.mumia (ät) gmx.net