Update zu den Ermittlungen gegen die “Conspiracy of the Cells of Fire”

Die Demokratie inhaftiert wegen eines Fingerabdrucks auf einer Platiktüte

griechisches parlament nach anschlag am 9.01.2010Am 23. September 2009, nur wenige Tage vor der Wahl des neuen Parlaments, vollzogen die Repressionsbehörden in Griechenland einen Schlag gegen vermeintliche MitgliederInnen der Stadtguerillagruppe “Conspiracy of the Cells of Fire”. Sie drangen in ein Haus im Athener Bezirk Halandri ein, welches sie als den Rückzugsort der Gruppe bezeichnen. Mehrere Personen wurden im Haus verhaftet, vier von ihnen sitzen immer noch in Haft. Mehrere Personen konnten sich der Verhaftung entziehen und tauchten unter, gegen sie wurden Kopfgelder gehängt. Die “Conspiracy of the Cells of Fire” hat erklärt, dass die Inhaftierten nicht mit ihnen zu tun hätten, also nicht Teil ihres Gruppenzusammenhanges sind. Die Aktion gingen auch unentwegt weiter, zum Beispiel mit einem Anschlag auf das Parlamentsgebäude. In den folgenden Monaten gerieten diejenigen in die Zielscheibe der Ermittler, von denen Spuren im Haus gefunden wurden. Mehrere Leute wurden verhaftet, aber sie befinden sich wieder auf freiem Fuß, unter Auflagen wie dem Verbot das Land zu verlassen und die regelmäßig auf der örtlichen Polizeiwache zu melden.

Am 14.11. wurde Antigoni Ch. vor dem Squat Skaramagkas verhaftet, weil ihr Fingerabdruck auf einem Kerzenständer gefunden wurde. In den Medien wurde sie als “gefährliche Terroristin” dargestellt.
Am 5.1. wurde Nikos M. verhaftet, weil auf Bauteilen eines im Haus beschlagnahmten Computers Fingerabdrücke von ihm gefunden wurden.
Am 1.2. wurde ein 21-jähriger verhaftet, weil auf einer Plastiktüte seine Fingerabdrücke gefunden wurden, die Tüte wurde auch im Haus in Chalandri beschlagnahmt. Anfang März wurde er entlassen unter Auflagen.


DIE DEMOKRATIE SOLL NICHT GEWINNEN

Vollständiger Text des Kommuniqués der »Guerilla Group of Terrorists – Conspiracy of Cells of Fire« zum Sprengstoffanschlag auf das griechische Parlament am 9. Januar 2010

»dies ist das tote Land,
dies ist Kaktusland,
hier werden die Steinbilder
aufgestellt, hier empfangen sie
das Bittgesuch aus eines toten Mannes Hand
unter dem Funkeln eines verlöschenden Sterns…
…zwischen die Idee und die Wirklichkeit
zwischen den Antrag und das Gesetz
fällt der Schatten
zwischen die Empfängnis und die Schöpfung
zwischen den Antrag und die Antwort
fällt der Schatten.
Das Leben ist sehr lang
zwischen das Verlangen und das Zucken
zwischen die Potenz und die Existenz
zwischen das Wesentliche und das Anständige
fällt der Schatten
Denn dein ist das Königreich
Denn dein ist das Leben
Auf diesem Weg endet die Welt
Nicht mit einem Wimmern
sondern Krach.«

(umgedrehtes Exzerpt aus dem Gedicht »The Hollow Men« von T.S. Eliot über Guy Farks, der das britische Parlament sprengen wollte)

Wenn es in unseren Tagen undenkbar klingt, dass sich jemand gegen Demokratie ausspricht ohne als Konservativer oder Faschist etikettiert zu werden, so liegt das daran, dass sich die Propaganda in den Häusern und Köpfen der Subjekte eingenistet hat. Ansonsten hat der Totalitarismus der Demokratie frühere totalitäre Regime um nichts zu beneiden. Während die da »unten« weiter ungerecht behandelt werden, und doch stets bereit sind sich »verarschen« zu lassen, beherrschen Vetternwirtschaft, Adelsherrschaft, Männer des Hofes, bevorzugte Männer, Geschäftsmänner, Mediatoren, Kontraktoren und Verleger weiterhin das öffentliche Leben.

Die Gesellschaft fährt fort sie passiv zu tolerieren und will doch zur gleichen Zeit ihren Platz einnehmen. Die Begierde nach leicht zu erreichendem Reichtum, dem spektakulären Aufstieg in eine höhere Klasse, nach einer Karriere, der Akkumulation von Eigentum, der Sicherung materieller Objekte und doppelt verschlossenen Türen ist es, was der demokratische Wohlstand verspricht. Und so ergeben sich die willigen Subjekte dem Totalitarismus der kapitalistischen Souveränität, gestellt vor eine demokratische Kulisse. Die Ausbeutung unserer Arbeit und unseres Lebens wird intensiver, das soziale Ungleichgewicht wächst, die globale Polizei wird militarisiert, das Spektakel regiert – materiell, und dann entscheiden sich viele für die emotionale und intellektuelle Dekadenz. Das meiste hiervon ist nicht neu. Dies war, mehr oder weniger, der Zustand des sozialen Lebens unter jeglicher Autorität. Aber heute versüßt die Demokratie die bittere Pille. Demokratie ist der Putsch, der keine Panzer auf den Strassen rollen lässt, sondern Fernsehkameras und die Mikrophone von Reportern. Die Demokratie regiert durch die Macht ihrer Propaganda. Arbeit wird als Grundrecht von der Verfassung geschützt, soziale Ungleichheit ist die Errungenschaft des freien Marktes und der Konkurrenz, die Polizei schützt und dient der sozialen Forderung nach Sicherheit, das Spektakel schützt die Meinungsfreiheit und dein direkter Nachbar gerät vielleicht in eine Zwangslage, aber das bist ja nicht du, was geht es dich an…

Der neue Sozialvertrag der Demokratie wird innerhalb des westlichen Kapitals unterschrieben: zwischen beschlagnahmten Autos, den endlosen Schlangen, die sich vor den Sozialhilfeeinrichtungen bilden, der Folter auf den Polizeirevieren, neuen Handy Sonderangeboten, Plasmabildschirmen, Arbeitslosenhilfe, psychologischen Problemen und Einsamkeit, aufwallendem Nationalstolz und unbezahlten Raten. Und, am allerwichtigsten: Nichts von alledem wurde irgend jemand aufgezwungen, es wurde nicht von einem General der Junta angeordnet. Dies sind »die großen Errungenschaften des Volkes«. Deshalb sagen wir, dass Demokratie die Technik und die Fähigkeit der Macht ist, nicht als Unterdrückung verstanden zu werden. Der Kapitalismus ist der Boss und die Demokratie ist seine Sprecherin. Wir sind nicht so naiv zu glauben, dass die wenigen »Erwählten«, denen die Leute ihre Stimme gegeben haben tatsächlich in Leitungspositionen sind. Sie sind offenkundig Überbringer staatlicher Anweisungen, die »verehrten Damen und Herren«. Die meisten von ihnen sind ohnehin nicht ernst zu nehmen. Die wichtigste Rolle der Demokratie ist es, gleich einer Nebelgranate die monströse kapitalistische Maschine zu verschleiern. Sie ist die systemische Ladenfront, nach Vorbild der Ökonomie der Mafia. Sie »wäscht dreckiges Geld«, hält die »Weste weiß«, sorgt dafür, dass alle »bezahlt« werden (vom Parkplatzwächter bis zur Sängerin), verfügt über eine Armee von Rausschmeißern (von offiziellen Polizisten bis zur Para-staatlichen Einheit) und sorgt dafür, dass die Klientel (z.B. die stolzen Leute) immer rechtzeitig zahlt.

Es wäre ein Fehler, wenn wir nicht an dieser Stelle auf die aufgewertete Rolle der Journalisten in diesen Geschäften eingehen würden. Heutzutage, in der Demokratie unser Zeit, haben die Medien die Rolle der Vermittler eingenommen, die traditionell für die politischen Parteien reserviert war. Es ist kein Zufall, dass eine wachsende Welle politischer Offizieller [in Griechenland] bekannte Journalisten sind. Dies ist Teil der fortgeschrittenen Kommunikationsstrategie der Demokratie. Jetzt wird es klar, wie Politiker und Journalisten Seite an Seite arbeiten. Ihre Rhetorik in der Nachrichtensendung mag sich von der in der Talk-Show unterscheiden, je nachdem wer spricht und wessen Interessen bedient werden – wie dem auch sei, sie haben eine gemeinsame Richtung: die Demokratie zur rechtfertigen und zu verteidigen. Alle Gespräche und Unstimmigkeiten finden dort ihr Ende. Um das zu erreichen wird ein fiktiver Dialog zwischen Gesellschaft und Politikern erfunden und durch Journalisten vermittelt. Das ist es wofür es die Wahrheit einer demokratischen »öffentlichen Meinung« braucht. Sie konstruieren eine »unbewegliche« Wahrheit der Mehrheit, die niemand zu hinterfragen wagt. Die Wahrheit in Meinungsumfragen und Zahlen. Auf diese Art wird die öffentliche Meinung Klientel der politischen Parteien, und umgekehrt. Auf diese Art formen Politiker und Journalisten soziale Beziehungen und verändern sie nach Belieben.

Zur gleichen Zeit verändern sich die Beziehungen, wenn die Meinungsumfragen, die angeblich aus der Gesellschaft stammen, tatsächlich zurückkehren und die Gesellschaft durch das Spektakel gestalten. So kommt es, dass die Leute, ganz so wie die Konsumenten, immer recht haben.

In dieser merkwürdigen Klientel-Beziehung beginnt die Demokratie, im Bunde mit den Journalisten, das soziale Verhalten zu formen. Insbesondere heute, da sich die Epidemie der Angst ausbreitet. Da gibt es zum einen die von Amerika gefütterten Angestellten des Polizeiministeriums mit ihren phantastischen Statements und den »durchgesickerten Informationen« über skrupellose Terroristen, und zum anderen die reißerischen Überschriften und Artikel der Journalisten über die »zunehmende Gewalt« und »Gewalt und Unsicherheit«. Auf diese Art quetschen sie verschiedene Fälle und unterschiedliche Vorkommnisse aus und schmeißen sie zusammen: Banküberfälle mit Taschendiebstahl, Brandanschläge mit Geschäften der Mafia, Entführungen reicher Leute mit Menschenhandel, das Aussetzen eines Kopfgeldes auf drei Genossen mit der Prämie, die auf die gedungenen Mörder von Konstantina Kuneva ausgesetzt wurde…

Auf diese Art wird die Forderung nach Sicherheit restauriert und die Ideologie des Terrors produziert. Wir bringen diese Beispiele, weil wir unter ihrer Führung einen gewissen Teil der Operation Demokratie wahrnehmen können. All die genannten Statements und Bekundungen sind in Wirklichkeit nicht dafür gemacht dem Problem der Kriminalität entgegenzutreten. Zum einen bedient »Kriminalität« gewisse Interessen des Staates. Das Ziel ist daher genau genommen weder Sicherheit noch Ordnung, sondern deren spektakulärer Widerschein. Mit der Demokratie geschieht genau das Gleiche. Wenn der Minister der Polizeianstalt erklärt, dass er Athen nicht in eine Polizeistadt verwandeln will, wenn er sich mit örtlichen Sprechern der Selbstverwaltung trifft, um über die Sache mit der Kriminalität zu diskutieren und die Freiheiten der Demokratie verteidigt, indem er behauptet, Polizeiwachen und Parlament blieben »unbewacht«, sagt er einfach nicht die Wahrheit. Denn in Wirklichkeit ist die Demokratie der spektakuläre Widerschein und der Ersatz der Freiheit. Die Freiheit kann nicht existieren solange die Demokratie existiert.

Und sicher, jenseits dieser Tricks und Techniken, selbst wenn die Demokratie im Wortsinne existierte, würden wir doch nie einen Grundsatz verstehen, der sich auf ein »objektives« Recht der Vielen über die Wenigen beruft. Die Geschichte hat gezeigt, dass wir kein Vertrauen in die Meinung der Massen haben sollten. Die Leute, die bereitwillig für sich den Begriff »das Volk« akzeptieren und als Teil dessen reden, »Wir das Volk, das für alles zahlt«, geben jedes kreative Selbstvertrauen preis und lassen sich treiben in die Trugbilder ihrer Führer. Das ist das Volk. Eine lärmende Masse mit gesenkten Köpfen, unablässigem Jammern, Elend und Hordenmentalität, die das Leben auf wiederholte Operationen und Abfolgen von Regeln herabwürdigt. Es gibt für uns keinen Grund, seine Urteile und Entscheidungen zu respektieren. Wir wünschen uns eine Welt, in der alle individuell die Verantwortung übernehmen, ihre Gedanken kommunizieren, Argumente austauschen, den Mut haben zu ihrer Meinung zu stehen, selbst wenn sie von der Mehrheit in Frage gestellt wird, ohne sich hinter Repräsentanten und Vermittlern zu verstecken.

In der Demokratie sind die Wählenden nie mit ihrem Leben und ihrer Umgebung zufrieden. Immer beschweren sie sich über etwas, regen sich auf, sind wütend und protestieren – aber alle vier Jahre wickeln sie ihr Bewusstsein in einen Wahlzettel und unterstützen, wieder mal, das System. Sie verschieben wichtige Entscheidungen über ihr Leben bis nach der nächsten Wahl im Glauben daran, dass jemand geeigneteres, korrekteres, und gerechteres an die Macht kommen wird als der frühere jemand. Sie weigern sich stur anzuerkennen, dass niemand besser dazu in der Lage ist ihr Leben zu führen als sie selbst, denn sonst wären sie mit der Leerstelle in ihrem Leben konfrontiert, den Jahren der Resignation, einem ganzen Leben der Gefangenschaft – sie müssten zugeben, dass sie Sklaven waren. Dass sie Opfer einer Täuschung waren – und niemand will sich selbst je derart herabwürdigen, so etwas zuzugeben. Sie ziehen es immer vor, anderen die Schuld zu geben, den inkompetenten Politikern, den Fremden, den Terroristen, allen außer sich selbst. Niemand greift sein eigenes Ego an, selbst wenn sie das System für die restliche Zeit auf sich herumtrampeln lassen. Uns geht es hingegen um das Infragestellen und den Bruch mit jedem dominierenden System, wie liberal es auch immer dargestellt wird. Wir erkennen, dass die Kraft unser Leben zu führen in uns liegt – die Entscheidung darüber, wie wir leben sollten gehört uns. Das ist etwas, das die Wähler sich weigern zu verstehen: die Macht, die sie selbst haben gesetzte Grenzen, Verbote, moralische Werte, Ideale zu überschreiten und ihr Ego selbst zu definieren. Im Ergebnis glauben wir, dass die Wähler weitgehend selbst für das verantwortlich sind, was mit ihnen geschieht, da es die Entscheidungen ihres eigenen Lebens sind, die ihre Verhältnisse fortschreiben.

»… Alles, was uns ängstigt ergibt sich folgerichtig aus dem System, und wer den Terror verursacht ist der Wähler in uns, derjenige, der das System aufrecht erhält…«
(aus einem Interview mit dem Gefangenen V. Stefanakos)

Inmitten all dessen ist die neue Stadtguerilla-Bewegung »kein trockener politischer Vorschlag, sondern die revolutionäre Dimension des existentiellen Problems des Menschen. Im Übergang zur illegalen Aktion kehren sich die Begrenzungen des miserablen Überlebens der Routine um und verwirklichen ein revolutionäres Sein.«
(Gruppe der Revolutionären Internationalistischen Solidarität »Christos Kassimis«)

Anfangen zu kämpfen bedeutet damit aufzuhören dich selbst durch die Augen des Systems zu sehen, es dir nicht mehr zu gestatten, dich von Zwängen bestimmen zu lassen, von der Angst befreit zu sein. Dieses drohende Bedürfnis nach Befreiung findet sich in Guerilla Gruppen und Revolutionären Allianzen. Es ist verständlich, dass der Feind diesen Unternehmungen gegenüber die Sprache der Lüge und Verleumdung anwendet. Es beeindruckt uns nicht, dass die Propaganda der Demokratie wieder mal zu billiger List greift, wie der »Theorie der kommunizierenden Container« [die Polizei behauptet, dass bestimmte Guerilla Gruppen aus den gleichen Mitgliedern bestehen]. Die unterstellte Existenz einer zentralen Leitung, der wichtigen Köpfe, einiger spezialisierter Bombenbauer und einer gemeinsamen Revolutionskasse wollen die neue Guerilla Bewegung isolieren und als Arbeit einer dunklen Clique von Leuten mit suspekten Beziehungen darstellen. In der Praxis sind die Dinge viel einfacher. Das Bewusstsein und die Entschlossenheit bestimmter Personen, die Gewohnheit des Überlebens zu beenden, reichen aus, um vom Widerstand zum Angriff überzugehen, die Frage der Befreiung zu stellen – nicht in einer vagen Zukunft für die folgenden Generationen, sondern in der andauernden Gegenwart; hier und jetzt, für sie selbst – dies ist die Art auf die eine Guerilla Gruppe entsteht. Aber der Gegner will dass die Geschichte sich als Farce wiederholt. Die »Theorie der kommunizierenden Container« ist ein Duplikat einer »Tröpfchen Theorie« genannten Technik aus den Jahren nach der Diktatur. Damals bestand die Lüge darin zu behaupten, dass Faschisten und Leute aus der Junta in den Guerilla Gruppen und sozialen Konflikten dieser Zeit mit dem Ziel mitmachen, die Demokratie zu destabilisieren und die Junta wieder einzusetzen. Auch damals wurde die Existenz »dunkler Entscheidungszentren und einer gemeinsamen Leitung« angenommen. Es ist eine durchgehende Taktik des Staates, etwas, das er nicht erkennen möchte in eine Richtung zu »erklären«, die er sich wünscht. Im Versuch, die Ausbreitung der Praxis des Guerillakrieges zu verhindern, korrigiert die Autorität die Geschichte. Denn von nun an ist es offensichtlich, dass überall in Griechenland ein diffuses Guerilla Netzwerk existiert, mit alten und neuen anarchistischen Organisationen, die Brände stiften, mit Sturmangriffen in den Innenstädten, wie sie sich im Dezember materialisierten, mit der Organisation Anarchisten der Aktion in Kavala, sie alle zeigen, dass das Hinterland des griechischen kapitalistischen Territoriums niemals mehr sicher sein wird.

Auf der Linie dieser Strategie haben wir am Samstagabend des 9. Januar eine Sprengvorrichtung im Hof des Parlaments platziert, neben das Denkmal des unbekannten Soldaten. Zwei Genossen gingen in den Hof, während zwei andere sich als Unterstützungsgruppe in der weiteren Umgebung hielten. Die zwei Bullen, die in einer Entfernung von etwa acht Metern zu dem Punkt standen, an dem die Vorrichtung hinterlassen wurde, und die dort für eine ganze Weile standen, machten uns keinen Ärger und wir fuhren mit dem Anbringen fort. Was den unterstellten Status der »Uneindringbarkeit« betrifft, antworten wir, dass Entschlossenheit, Planung und Vorstellungskraft die Revolutionäre bewaffnen, um zu erreichen, was als »unerreichbar« dargestellt wird. Ein imposantes Gebäude »königlicher Herkunft«, der Tempel der Demokratie, umgeben von den schärfsten Überwachungssystemen und einer großen Anzahl Polizisten, war kein Hindernis für unsere Wahl. Die Wahl, die lautet, dieses Symbol anzugreifen, das Prestige der Demokratie, ohne jedes moralische Zögern. Jeder Platz hat seine verwundbare Stelle und die Befriedigung ihn zu finden wird niemals vergehen. Was nun das kommunikative Spiel des angenommenen Nicht-Abzugs der Präsidentengarde aus dem Bereich des Angriffs betrifft, als einen heroischen Akt, so ist es zumindest ungenau. Offensichtlich ist die Wahrheit, die wir genauso wie der Feind kennen, dass sie vor der Explosion zum oberen Hof des Parlamentes verlegt wurde, damit sie geeignete Deckung haben. Wir wissen genauso gut wie die Sprengstoffexperten der Polizei, dass jeder, der in einem Radius von zehn Metern geblieben wäre, zumindest Verletzungen davon getragen hätte.

Schließlich wollen wir klar machen, dass wir grob vier Monate nach unserer angeblichen Zerschlagung offensichtlich weiter aktiv sind. Das spektakuläre Fest nach der Erstürmung eines Studentenhauses, in dem absolut nichts gefunden wurde, das in irgendeinen Zusammenhang mit unserer Organisation gestellt werden könnte, offenbart die Neigung des Systems zur Rache: Personen werden ins Visier genommen, andere ohne Prozess eingesperrt und die Strafverfolgung nimmt kein Ende, alles aufgebaut auf die politische Identität dieser Leute, ohne den geringsten Anhaltspunkt für eine Verbindung zu uns. Unsere Organisation hat, wie dem auch sei, keinen Schlag hinnehmen müssen, im Gegenteil werden wir als Teil der revolutionären Entwicklung kontinuierlich gestärkt. In jedem Fall spricht unsere Aktion für sich selbst. Der Demokratie sollten wir keinen Respekt zeigen, nur Wut und Angriff.

WIR FORDERN DIE UNVERZÜGLICHE BEENDUNG DER U-HAFT DER 3, FÜR DIE CONSPIRACY OF CELLS OF FIRE ANGEKLAGTEN

WIR FORDERN DAS ENDE DER STRAFVERFOLGUNG VON INDIVIDUEN, DIE IN BEZUG AUF UNSERE ORGANISATION BESCHULDIGT WURDEN

DIE VERLÄNGERUNG IHRES STATUS ALS GEISELN STELLT EINE OFFENE EINLADUNG FÜR DIE INTENSIVIERUNG UNSERER ANGRIFFE DAR

Wir vergessen nicht die Stadtguerillas und unorganisierten Kämpfer, die ihr Leben im Kampf gegen das System verloren haben, für die Würde und die Freiheit von Ch. Kassimis, Ch. Tsoutsouvis, M. Prekas, Ch. Marinos, Ch. Temperekidis.

Wir senden unsere Solidarität an den Guerillakämpfer Dimitris Koufondinas, der in den weißen Zellen der Demokratie eingeknastet ist.

GUERILLA GRUPPE DER TERRORISTEN – CONSPIRACY OF CELLS OF FIRE

You may also like...