Demo gegen Polizeigewalt in Berlin am 5. März

Still not loving police - Fuck the CopsAm 28. Februar 2010 verstarb Sliman Hamade in einem Krankenhaus, dort befand er sich nachdem er wenige Stunden zuvor von Polizeibeamt_innen in seinem Wohnhaus im Berliner Bezirk Schöneberg brutalst angegriffen wurde. Sie schlugen mit Schlagstöcken auf ihn ein, die Treppe wird er hinuntergeworfen, gefesselt bekommt er Pfefferspray ins Gesicht. Den Bullen und ihren Freund_innen der Presse war es nicht wert sich viel dazu zu äußern, die Ermittlungen wurden schnell eingestellt, der Tote vergessen, wieder ein Toter durch die Gewalt der Berliner Polizei.

Demonstration gegen Polizeigewalt ~ 5. März ~ 17 Uhr ~ U-Bhf Bülowstrasse


Ein Text, welchen die Verlobte von Sliman geschrieben hat, und ihre Wut über den Verlust beschreibt:

Sliman HamadeDurch Nichts und wieder Nichts wird er von Polizisten als “Störer” abgestempelt und des Hauses verwiesen. Ein Jeder würde sich ungerecht behandelt fühlen und sich das nicht bieten lassen. Slieman will zurück in seine Wohnung, doch die Polizisten sehen darin eine Gefahr, eine Gefahr für ihren verletzten Stolz und gehen auf ihn los. Sie fesseln ihn und treten ihn, er wehrt sich. Sie rufen Verstärkung, die Verstärkung kommt und greift ohne Vorwarnung direkt zum RSG (Pfefferspray) und sprüht es auf den am Boden liegenden und gefesselten Slieman, auf dem auch noch ein Beamter sitzt, direkt ins Gesicht und in die Atemwege.

Slieman bekommt bis dahin schwer Luft, jetzt noch schwerer und bald gar keine Luft mehr. Er hat keine Chance, sein Herz hört auf zu schagen. Die Polizisten schleifen ihn das Treppenhaus hinunter und sie wollen nicht gemerkt haben, dass er nicht mehr atmet. Minuten danach beleben sie ihn wieder und rufen einen Rettungsdienst. Slieman hat keine Chance, er liegt im Koma und verliert Unmengen an Blut. Er kämpft ums überleben aber das alles war zu viel, mehr als ein Mensch ganz allein gegen fünf Uniformierte wegstecken kann.
Slieman verstirbt mit gerade mal 32 Jahren an einem “unnatürlichen Tod”. Ärzte können nicht erklären oder wollen nicht erklären dass die maßlose Gewalt der Beamten daran schuld ist, dass Sliemans Mutter und sein Vater keinen Sohn mehr haben, seine Schwestern keinen Bruder mehr haben, seine Verlobte keinen Verlobten… Die Lücke und der Schmerz in unserer Mitte sind größer als es Worte beschreiben könnten.

Ich habe aus meinen Gedanken geschrieben, aus meinem Herzen, das was mir in den Sinn kommt wenn ich an den Abend denken muss. Ich weiß es klingt krass aber die Realität ist krasser und ich versuche mir nichts schön zureden. Den Schmerz zu ertragen macht uns zudem was wir sind. Tut mir Leid, bei mir kommt gerade die ganze Trauer und Wut hoch.

You may also like...